Himmel und Wetter sind maßgeblich für das natürliche Licht verantwortlich. Oft stellen sie den Fotografen durch besondere Lichtsituationen vor schwierige Aufgaben. Dafür lassen sie sich als gestalterisches Mittel einsetzen und eignen sich selbst als Motiv.
Mond:
Siehe auch Langzeitbelichtung
- Nachts hebt sich der Mond sehr vom Himmel ab. Entweder der Himmel ist tiefschwarz und die Zeichnung des Mondes bleibt erhalten, oder man belichtet etwas über, so dass der Himmel dunkelblau und der Mond überstrahlt ist. Möchte man einen dunkelblauen Himmel, aber trotzdem die Zeichnung des Mondes nicht verlieren, fotografiert man tagsüber oder zur blauen Stunde, wenn der Mond bereits am Himmel steht. Hier ist der Kontrast zwischen Himmel und Mond sehr viel geringer. Belichtet man nun etwas unter, sieht der Himmel aus, als ob Nacht wäre und der Mond überstrahlt nicht. Bei Belichtungszeiten länger als 1/20s wird der Mond durch seinen Eigenbewegung unscharf. Für die gewünschte Ausleuchtung des Mondes die Mondphase beachten.
Sterne:
Siehe auch Langzeitbelichtung
- Natürlich muß der Himmel klar sein, damit man die Sterne sehen kann. Je kälter die Luft, desto klarer ist der Himmel.
- Luftverschmutzung und Licht von Städten oder dem Mond trüben den Blick auf die Sterne. Am besten fotografiert man in der freien Natur, wo die Luft klarer und die Umgebung dunkler ist. Das Mondlicht umgeht man indem man bei Neumond fotografiert, oder an Tagen, an denen der Mond relativ spät auf geht.
- Von der Nordhalbkugel der Erde lässt sich das Zentrum der Milchstraße am besten von Juli bis September sehen. Auf der Südhalbkugel von Januar bis März.
- Eine lange Belichtungszeit (Stativ und 2-Sekunden-Selbstauslöser verwenden), eine offene Blende und ein hoher ISO-Wert machen die Sterne sichtbar. Beispielsweise 25s, f2,8 und ISO 1600.
- Je kürzer die Brennweite, desto weniger werden die Sterne bei langer Belichtungszeit durch die Erdrotation zu Lichtspuren. Nach der 600er-Regel ergibt sich die maximale Verschlusszeit aus 600/Brennweite. Für APS-C Kameras mit einem Crop-Faktor von 1,5 rechnet man mit 400 statt 600. 400:20=20 Sekunden maximale Belichtungszeit. Es kann jedoch Sinn machen eine noch kürzere Belichtungszeit zu wählen. Diese Regel ist so ähnlich auch als 500er Regel bekannt. Hier wird mit 500 statt 600 gerechnet.
- Den Fokus auf unendlich stellen, falls möglich. Ansonsten manuell fokussieren.
Feuerwerk:
Siehe auch: Langzeitbelichtung
- Serienbildfunktion nutzen. So kann man später die besten Aufnahmen auswählen.
- Bei Feuerwerken sind die ersten Bilder die besten, weil noch nicht viel Rauch in der Luft ist.
- Bei Feuerwerk eine möglichst weit geschossene Blende verwenden um überstrahlte Lichtspuren zu vermeiden. Lange Belichtungszeit, niedriger ISO-Wert.
- Manuell fokussieren, wenn möglich Fokus auf unendlich stellen. Oder auf ein Objekt fokussieren, über dem das Feuerwerk stattfindet. Durch das manuelle Fokussieren muß nicht bei jedem weiteren Bild erneut scharf gestellt werden. Allerdings besteht die Gefahr, dass wenn der Fokus falsch gewählt wurde, er auch bei den weiteren Bildern nicht sitzt.
- Mit der Belichtungszeit experimentieren um den gewünschten Effekt bei den Lichtspuren zu erhalten.
- Den Himmel dunkel halten, damit das Feuerwerk sich optimal von ihm abhebt. Eventuell etwas unterbelichten.
- Mehrere Bilder per Bildbearbeitung übereinanderlegen um mehr Feuerwerk auf einmal am Himmel zu haben. (Photoshop: Ebeneneinstellung Aufhellen)
- Falls möglich mit dem Wind fotografieren, damit man nicht im Rauch steht.
Feuer:
- Eine Blendenstufe unterbelichten.
- Vor einem schwarzen Hintergrund kommen Flammen a besten zur Geltung
- Eine kurze Belichtungszeit (1/600s) friert die Flammen ein, eine längere Belichtungszeit (1/10s) läßt sie zerfließen und zeichnet den Funkenflug auf.
Gewitter:
- Ein Stativ benutzen und wiederholt 30 Sekunden belichten. So ist die Wahrscheinlichkeit am höchsten einen Blitz aufs Bild zu bekommen. Dabei manuell auf unedlich fokusieren.
Sturm:
- Die dunklen Sturmwolken eignen sich besonders für HDR Bilder.
Regen:
- Regenspuren können mit einer Belichtungszeit von 1/30s – 1/15s eingefangen werden.
- Um Regentropfen zu fotografieren muß manuell fokussiert werden.
- Gegenlich lässt die Regentropfen leuchten.
- Motivtipp: Gesicht melankilisch schauend vor Regentropfen auf Fensterscheibe
- Motivtipp: Pfützen für Spiegelungen nutzen.
- Nach einem Regen findet man die schönsten Farben (sie wirken gesättigter) und das klarste Licht.
- Regen ist beim fotografieren recht hinderlich. Möchte man Regenfotos machen, sollte man sich immer überlegen, ob man den Regennicht auch künstlich mit einer Gießkanne erzeigen kann. So kann die Kamera im Trockenen bleiben.
- Für regelmäßige Tropfen eignet sich eine umgedrehte PET-Flasche in dessen Verschluß mit einer Nadel ein kleines loch gepiekt wurde. Je größer das Loch, desto schneller tropft es.
Sonne:
- Intensives Sonnenlicht leuchtet Motive gut aus, was den Farben und dem Schärfeeindruck zugute kommt.
- Mittags steht die Sonne am höchsten und wirft kurze harte Schatten. Diese siind weder für Landschafts- noch für porträtfotos wünschenswert. Daher der Spruch: „Zwischen zwölf und drei, haben Fotografen frei.“
- Direkt in die Sonne zu fotografieren schadet dem Sensor ebenso wie dem Auge, wenn man die Sonne sieht.
Grauer Himmel:
- Im Wald läßt sich die Aufnahme des grauen Himmels leicht vermeiden. Beim diffusen Lich eines grauen Tages lassen dich die feinen Grünabstufungen besser einfangen
- Ein gut durchgetontes Bild gelingt am besten beim diffusen Licht ohne direktes Sonnenlicht) eines hellen aber bedeckten Tages.
Wolken:
- Durch eine längere Belichtungszeit kann man die Bewegungen der Wolken einfangen und ihnen so mehr Dynamik verleihen. Dies funktioniert aber nur bei einem kontrastreichem Himmel. Sehen alle Wolken am Himmel relativ gleich aus bekommt man Bewegungsspuren nur Wolkenmatsch. Reicht die mögliche Belichtungszeit nicht aus, kann ein Graufilter eingesetzt werden.
Bevor man die Langzeitbelichtung beginnt sollte man sich anschauen, von wo nach wo die Wolken ziehen. So kann man sie in Gedanken schon als Streifen in die Bildkomposition einplanen.
Sonnenuntergang und Dämmerung:
- Die Langen Schatten der Dämmerung nutzen. Die niedrig stehende Sonne produziert schöne Schatten und arbeitet Oberflächen-Strukturen perfekt heraus.
- Für mehr Dynamik Schatten entlang der Bilddiagonalen laufen lassen
- Die „Blaue Stunde“ nutzen.
- Sonnenuntergang für kräftigere Farben und gegen Überbelichtung der hellen Bereiche das Bild etwas unterbelichten.
- Bei Sonnenuntergängen ist das Licht sehr warm. Der Automatische Weißabgleich steuert dem orangen Licht entgegen. Das Ergebnis sind blaustichige, blasse Bilder. Die Weißabgleich Voreinstellung „Bewölkt“ liefert wärmere, intensivere Farben. „Schatten“ verstärkt diesen Effekt. Die Kunstlicht Voreinstellungen liefern hingegen ein kühlen Blau.
- Um nicht direkt in die Sonne zu fotografieren kann die Sonne hinter einem Objekt versteckt werden.
- Fotografiert man direkt in die Sonne sollte man warten, bis sie möglicht tief steht. Dann ist sie nicht mehr ganz so hell.
- Die Belichtungsmessung auf Mittenbetont stellen, da Mehrfeldmessung meistens zu dunkele Ergebnisse liefert.
- Eignet sich auch ebenso wie Gegenlicht um Silluetten abzubilden (siehe Gegenlicht)
Schnee
- Bei Schnee wählt die Belichtungsautomatik oft zu kurze Belichtungszeiten. Damit der Schnee weiß wird die gemessene Belichtungszeit verdoppeln oder überbelichten (ca. +1 Blende)
- Spotmessung verwenden.
- Manuellen Weißabgleich durchführen.
- Streiflicht läßt den Schnee glitzern
- Schnee eignet sich gut für Lichtspurenbilder (Autolichter…)
- Bei Schneefall den Blitz ausschalten um unscharfe, angeblitze Schneeflocken im Vordergrund zu vermeiden und stattdessen die Belichtungszeit erhöhen um Unterbelichtung zu vermeiden.
- Wenn man nach dem Fotografieren im Kalten wieder ins Warme kommt besteht die Gefahr, dass sich Kondenzwasser an der kalten Kamera bildet. Auf jeden Fall sollte ein sofortiger Objektivwechsel vermieden werden, da sich auch so Kondenzwasser im Inneren der Kamera bilden könnte. Die Kamera kann einfach für eine halbe Stunde in der Kameratasche gelassen werden, damit sie sich langsam wieder aufwärmt.
- Kalte Akkus halten kürzer. Damit die Ersatzakkus warm bleiben können sie nah am Körper getragen werden.
Nebel:
- Nebel entsteht häufig in kalten, windstillen Nächten, denen ein warmer Tag voraus gegangen ist.
- Am besten vor Sonnenaufgang vor Ort sein und möglichst früh mit dem Fotografieren beginnen, bevor sich der Nebel verzogen hat und das Licht härter wird.
- Um 1/3 bis 2 Blenden (am besten mit Belichtungsreihe ausproieren) überbelichten. Die Nebelschwaden wirken dadurch heller und das Bild freundlicher.
- Nebelbilder eignen sich gut für s/w
- Nebel durch Sonnenlicht zum Leuchten bringen. Zum Beispiel beim Sonnenaufgang.
- RAW nutzen, da die feinen Farbabstufungen des Nebels schnell überstrahlen.
Dunkelheit:
- Oft ist ein automatisches Fokussieren nicht möglich. Um dem Autofokus seine Arbeit zu erleichtern kann das Motiv mit einer starken Taschenlampe angeleuchtet werden, falls es nicht zu weit weg ist. Versagt der Autofokus auf manuell stellen.
- Ist manuelles Fokussieren nicht möglich
Dunst:
- Dunst kann dazu genutzt werden um die Tiefenwirkung des Bildes zu verstärken, da er in der Tiefe immer dichter wirkt und somit leicht verschiedene Tiefenebenen im Bild erzeugt werden können.